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Am 04. September 2014 ist unser Mitbruder P. Bonaventura M. Henrich im Pflegeheim St. Hildegard (Alzing) im Alter von 87 Jahren im Herrn verschieden.

Am 18. Januar 1927 erblickte er in Otterberg, in der damaligen bayerischen Rheinpfalz, das Licht der Welt in einem gut katholischen Elternhaus. Das zweite Kind der Familie, Alfons Henrich, wurde ebenfalls Priester und wirkte in der Diözese Speyer bis zu seinem Ruhestand als Caritasdirektor.

Ab dem Jahre 1933 besuchte er die Volksschule in Otterberg und danach die Oberschule in Landstuhl, bis er schließlich Internatsschüler im bischöflichen Konvikt zu Speyer wurde.

Der Krieg sollte an Johannes – so sein Taufname – nicht spurlos vorbeigehen. Er wurde Luftwaffenhelfer, wobei er bei der schweren Flak in Mannheim-Ludwigshafen eingesetzt war, später beim Arbeitsdienst und schließlich bei der Wehrmacht.

Am 26. April 1945 geriet er in französische Gefangenschaft. Vorher erfuhr er, dass sein Vater im Januar 1945 in einem Lazarett gestorben war. Es folgte der Abtransport nach Frankreich, wo er zuletzt im „Stacheldrahtseminar" von Chartres untergebracht war, das man den Theologiestudenten eingerichtet hatte, um dort deren Ausbildung voranzutreiben. Dabei kam auch mehrmals der damalige Nuntius Roncalli, der spätere Papst Johannes der XXIII., zu Besuch.

Nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft besuchte er für ein Jahr das Gymnasium in Speyer und kam dann 1948 nach Würzburg, um dort an der Universität sein Theologiestudium zu absolvieren.

Am 10.10.1948 trat er in das Noviziat der Franziskaner-Minoriten ein. Seine Erste Profess legte er am 11.10.1949 ab. Mit der Feierlichen Profess am 12.10.1952 band er sich auf Lebenszeit an den Orden. Am 18. Juli 1953 empfing er die Priesterweihe durch den damaligen Würzburger Bischof Julius Döpfner. In der Folgezeit übernahm P. Bonaventura eine Reihe seelsorglicher Aufgaben und verschiedene Leitungsdienste in der Ordensprovinz.

1954 – 1957 Kaplan in Ludwigshafen-Oggersheim

1957 – 1962 Katechet in Schweinfurt / Präses der Zentralkolpingsfamilie Schweinfurt und Bezirkspräses

1962 – 1971 Pfarrvikar in Ratingen

1971 – 1977 Guardian in Würzburg

1977 – 1980 Guardian in Kaiserslautern

1980 – 1989 Provinzialminister

1989 – 1992 Guardian in Schweinfurt

1992 – 2006 Hausgeistlicher im Franziskusheim Arnstorf

Seit 2006 gehörte P. Bonaventura dann dem Konvent Würzburg an. Dort feierte er bis zuletzt mit den älteren und kranken Mitbrüdern die hl. Eucharistie, die ihm ein besonderes Herzensanliegen war.

Er bleibt vielen Menschen in Erinnerung als ein Mensch, der eine natürliche und herzliche Ausstrahlung hatte, der auf die Menschen zuging, ihre Sorgen, Nöte und Trauer teilte, aber sich auch mit ihnen freute.

Ende Mai dieses Jahres erlitt P. Bonaventura einen schweren Schlaganfall. Nach der Erstbehandlung um Juliusspital erfolgte eine Heilbehandlung im Reha-Zentrum Bürgerspital in Würzburg. Wegen der notwendigen außerordentlichen Pflegebedürftigkeit wurde er am 23. Juli 2014 in das Schwesternaltenheim St. Hildegard nach Alzing bei Siegsdorf verlegt. Dort verstarb unser Mitbruder am Nachmittag des 04. September 2014 im Alter von 87 Jahren im 64. Profess- und 61. Priesterjahr.

Requiem in der Franziskanerkirche am 09. September 2014 um 10.30 Uhr
Beisetzung auf dem Hauptfriedhof um 13.30 Uhr

Br. Josef Bodensteiner, Guardian

Gemeinschaftstag in Würzburg

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