Kurzbiographie
Märtyrer der Nächstenliebe
Im Jahr 2011 ist es 70 Jahre her, dass P. Maximilian M. Kolbe im Hungerbunker des Konzentrationslagers Auschwitz umgebracht wurde. Auch der Jahrestag des Endes des zweiten Weltkrieges wird in wenigen Jahren zum 70. Mal begangen werden. Doch: ist diese dunkle Vergangenheit Deutschlands wirklich nichts weiter als Geschichte?
Wir Franziskaner-Minoriten nehmen diese historischen Daten zum Anlass, um Leben und Wirken des Maximilian Kolbe, einem Heiligen unseres Ordens, wieder neu ins Gedächtnis zu rufen. Die Hoffnung dabei ist, dass dieser „Prophet einer Zivilisation der Liebe“ (Johannes Paul II.) auch unserer Zeit, weit nach seinem Tod, eine lebendige Botschaft auszurichten hat.
Erste Jahre
Maximilian wird als Raimund Kolbe am 08. Januar 1894 in der polnischen Ortschaft Zduńska-Wola geboren. Was er als 13-Jähriger bei einer Volksmission von den Franziskaner-Minoriten über den Glauben hört, lässt ihn nicht mehr los. Im September des Jahres 1910 beginnt er schließlich als Br. Maximilian das Noviziat in der Ordensgemeinschaft. Nach Ablegung der ersten Gelübde wird er ein gutes Jahr später zum Philosophiestudium nach Rom geschickt. Hier bindet er sich durch die „Feierliche Profess“ für die Zeit seines Lebens an den Orden, promoviert in Philosophie und Theologie und wird schließlich zum Priester geweiht.
Marianische Frömmigkeit
In seine römische Studienzeit fällt die Gründung der „Militia Immaculatae“, einer „Marianischen Initiative“ (M.I.), mit dem Ziel „der Eroberung der ganzen Welt und jeder einzelnen Seele für die Immaculata und durch sie für das allerheiligste Herz Jesu.“ Diesem Ziel ordnet der junge Kolbe alles unter, er will ganz gehorsamer Diener Mariens sein. Maria ist für ihn gemäß der Überzeugung der Kirche das vollkommenste Geschöpf Gottes, vom ersten Augenblick ihres Daseins frei von jeder Sünde. Durch ihr „Ja“ zum Plan Gottes wurde sie zum Idealbild für jeden, der Christus nachfolgen will. Wer wie Maria lebt, und tut, was sie sagt, so die Überzeugung Kolbes, der kann nicht irren: „Lassen wir uns doch von Maria führen, damit wir durch sie Jesus ähnlicher werden. Das ist der sicherste und vollkommenste Weg.“
Journalistische Erfolge
Nach Polen zurückgekehrt, beginnt Kolbe im Januar 1922 mit dem Druck einer Mitgliederzeitschrift, dem „Ritter der Unbefleckten“. Unweit von Warschau erhält er ein Grundstück, auf dem in den nächsten Jahren eine Klosterstadt entsteht – „Niepokanów“, die „Stadt der Unbefleckten“. Bald werden hier zwischen 700 und 800 Brüdern leben und an der Verbreitung des Gedankens der M.I. arbeiten. Bis 1938 wird die Gesamtauflage der verschiedenen Zeitschriften die Millionengrenze überschritten haben. P. Maximilians missionarischer Eifer zieht ihn nach Fernost: seine Zeitschrift erscheint nun auch in Japan und das dort von ihm gegründete Kloster wächst beständig. Zurück in Polen widmet er sich der weiteren Expansion von Niepokalanów unter anderem durch Gründung eines Radiosenders, bis sein Wirken mit dem Beginn des 2. Weltkriegs stark eingeschränkt wird.
Liebe inmitten von Hass
Eine erste Verhaftung im September 1939 übersteht er glimpflich, doch an das gewohnte Klosterleben ist nicht mehr zu denken. Im Frühjahr 1941 wird Kolbe abermals verhaftet und schließlich in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Als dort im Juli einem Häftling die Flucht gelingt, sollen als Vergeltungsmaßnahme zehn willkürlich ausgesuchte Männer in den Hungerbunker geschickt werden, darunter der Familienvater Franz Gajowniczek. P. Maximilian wird inmitten einer Umgebung von Hass und Vernichtung zum „Märtyrer der Nächstenliebe“: er gibt sein Leben, damit ein anderer leben kann.
Nach mehreren Tagen qualvollen Leidens im Hungerbunker wird der polnische Franziskaner-Minorit am 14. August durch eine Giftspritze umgebracht und am folgenden Tag, dem Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel, verbrannt. Seine heroische Tat der Nächstenliebe ist bis heute unvergessen.
Am 17. Oktober 1971 wird P. Maximilian M. Kolbe durch Papst Paul VI. selig-, am 10. Oktober 1982 durch Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Br. Andreas Murk OFM Conv.
Frankziskaner-Minorit
P. Maximilian Kolbe - Franziskaner-Minorit
P. Maximilian Kolbe – ein Mitbruder! Ein Franziskaner-Minorit! Was ist das für ein Typ von Mensch?
Er tut nichts allein!
Das Leben in Gemeinschaft ist das erste und wichtigste Apostolat, der Urauftrag von Franziskus her.
P. Maximilian Kolbe bleibt diesem Auftrag bis zum Tod mit den klaren Augen im Hungerbunker von Auschwitz treu.
Ja es fällt auf: Die Schlüsselstellen seines Lebens sind Ereignisse in Gemeinschaft. So die Gründung der Militia Immaculata in der römischen Studienzeit mit dem Ziel der Bekehrung der Sünder und der Heiligung aller Menschen, die Herausgabe der Zeitschriften, mit denen er die ganze Welt erreichen wollte, das Leben im Konvent in Niepokalanow, der Aufbruch nach Japan – und wie gesagt, der Tod im Hungerbunker – alles in Gemeinschaft!
Auch wenn er vordergründig als eine Pionier und Einzelkämpfer erscheint. Er tut nichts allein!
Er tut nichts für sich persönlich!
Das Lebensopfer unseres großen Mitbruders Maximilian für einen Familienvater im Block 14 des Stammlagers Auschwitz ist wohl der bekannteste Teil seines konsequenten Weges der Nachfolge. Er tut das nicht für sich. Er geht jemand nach, der eine Zugkraft auf ihn ausübt, der er nicht widerstehen kann. Da spürt man das Wort und die Kraft des wahren Gehorsams.
Das Wort Gehorsam, das jeder Franziskaner-Minorit bei seiner Profess in die Hände seines Provinzialministers hineinspricht, ist für Maximilian der Schlüssel, ja die Befähigung, so radikal und doch so einfach zu leben.
Wer die karge Zelle in Niepokalanow bei Warschau betritt, aus der heraus P. Kolbe von der Gestapo abgeholt wurde, der kann den apostolischen Eifer und die persönliche Bescheidenheit mit Händen greifen.
Die unzähligen Fächer am Schreibtischregal lassen etwas ahnen von der Unermüdlichkeit eines Menschen, der das Wort des Lebens unter alle Völker bringen wollte.
Er tut nichts für sich persönlich!
Diese Grundhaltung, dieser Habitus „nichts für sich“ wird unterstrichen durch das Zentrum seines „Arbeitsplatzes“, eine kleine Muttergottesstatue!
Der Heilige konnte einfach und für andere leben, weil die vielfältigen Brüder – gebunden an dieselbe „Herzdame Maria“ – sein Reichtum waren.
Der Heilige konnte einfach und im wahrsten Sinne des Wortes arm leben. Aber für sein Apostolat, das er ganz an den Zeichen Zeit ausrichtet, waren ihm die besten Maschinen gerade gut genug. Kolbe wollte die gesamte Technik in den Heilsdienst der Kirche gestellt wissen.
Wir wissen es: In Würzburg bestellte er persönlich bei der Firma König und Bauer seine Druckmaschinen.
Er tut den Willen Gottes!
Wie hat sich das eingefädelt? Wie wird man so gefügig? Was war von Anfang an in dieses Menschenkind hineingelegt?
Wegen seines unerschöpflichen Wissensdranges wurde er von seinen Mitschülern bewundert, von den Lehrern aber gefürchtet. In der Freizeit stellte er wissenschaftliche Forschungen an.
Er beschäftigte sich mit Fragen des Militärs und der Kriegstechnik. Er schwankte hin und her zwischen Priestertum und Offiziersdienst. Sein inneres Gewicht verschob sich immer mehr zu letzterem.
Er beschloss, Franziskaner-Minorit zu werden.
Bei der Ablegung der Ewigen Gelübde wählt er Maria als zweiten Namen. Maria steht ja auch für „Dein Wille geschehe“.
In einem Osterbrief an seine Mutter wünscht er ihr weder Glück noch Gesundheit, sondern dass sie in allen Dingen den Willen Gottes erfülle.
Das ist die Grundmelodie seines Lebensliedes geworden, die ihn trägt über alles Schmerzen und Widerstände, die ihn trägt wie der Sonnengesang des ersten Minderen Bruders, Franz von Assisi: Herr sei gelobt!
Aus dem Hungerbunker hörte man lautes Gebet und religiöse Gesänge. Selbst die Henker gestanden: „So etwas haben wir noch nie erlebt!“ Herr sei gelobt, das hat er von Franz gelernt!
Dem Herrn hat er sich ergeben – total. Nur das Vollkommene ist Gottes würdig. Dieser Leitgedanke kann erschrecken. Nur wer ihn durchbuchstabiert bis zum Ende, wird getragen und geführt.
Er tut den Willen Gottes: Der Franziskaner-Minorit!
Maximilian Kolbe exerziert uns vor, wie heiliger Gehorsam ins Leben zu übersetzen ist. Alle Prüfungen waren für ihn nützlich, notwendig und sogar unentbehrlich – ein Schmelztiegel, in dem das Gold geläutert wird.
So konnte, ja so musste er sagen: Ich wünsche, mein Blut bis zum letzten Tropfen zu vergießen, um die Eroberung der ganzen Welt durch sie für Christus zu beschleunigen.
Das klingt ja alles furchtbar streng und asketisch. Aber man wundere sich: Als Kolbe und seine Mitbrüder – er tut nichts allein – aus Niepokalanow abtransportiert werden, zeigt er sogar noch Humor und Witz und sagt:
„Wir fahren auf Missionsreise und man zahlt uns sogar die Reise. Beten wir, um viele Seelen zu retten.“
Er sah in allem den Willen Gottes und in dieser Verhaftung eine Gelegenheit, Mithäftlinge für Christus zu gewinnen.
Als Minorit war Maximilian Kolbe geformt von der eindringlichen Mahnung seines Ordensvaters Franziskus, aus der Welt des ICH auszuziehen.
Maximilien Kolbe - Der Franziskaner-Minorit!
Er tut nichts allein!
Er tut nichts für sich persönlich!
Er tut den Willen Gottes!
Br. Josef Bodensteiner
Vorbilder
Papst Johannes Paul II. sprach Pater Kolbe selig und heilig unter der Überzeugung: "In einer Welt des Hasses hat dieser Mensch mit der Nummer 16670 den schwierigsten und größten aller Siege errungen, den Sieg der Liebe, die vergibt und verzeiht."
P. Maximilian Kolbe kommt von Christus her -
.. und darum wusste er:
Wer sein Leben zurückhält, wird es verderben,
doch wer sein Leben frei gibt, wird Leben in Fülle erwerben.
P. Maximilian Kolbe kommt von Franziskus her -
... und darum wusste er:
Weil Armut zeugt von Glaubenskraft,
drum Gott im Armen Wunder schafft.
P. Maximilian Kolbe kommt von Maria her -
... und darum wusste er:
Will ich Gott menschlich und greifbar haben auf Erden,
muss er von mir auch empfangen, getragen, geboren werden.
Br. Leopold Mader
Gemälde Gottes
Ein lebendiges Gemälde Gottes
Die Not wendende Liebe - Leuchtturm der Herrschaft Gottes
Ein Gespräch mit P. Maximilian M. Kolbe vor der Bronzeplastik von Anneliese Schmidl:
Halt! Aber das hätte mir niemand sagen müssen. Ich spüre es selbst: Hier geht kein Weg vorbei. An dir, P. Kolbe, geht kein Weg vorbei.
Über viele Bilder eingeübt und fast gewarnt, erkenne ich diesen Mann an seinem markanten Kopf, an seinem Gesicht und seinen großen Augen hinter der Brille. P. Maximilian M. Kolbe - sensibel in Bronze herausgearbeitet, als wollte er mich anspringen. Ich bleibe stehen. Er lässt mich auch nicht einfach vorüber und weiter.
Halt - Ich höre das Timbre seiner polnisch-deutschen Stimmfarbe.
Halt ein, wer immer du bist! Ich habe dir was zu sagen.
Und unaufhaltsam kommt er nahe und näher. Ich rufe schweigend zu ihm hinüber: P. Maximilian Kolbe - nimm meinen Stand vor dir als Erlaubnis für dich, zu reden. Ich höre. Und er nahm die Formungen des Reliefs und verlautbarte sich darin:
Ich habe einen Balken aufgenommen, einen Kreuzbalken. Ursprünglich gehörte er mir nicht, aber er ist mir zueigen geworden. Es war im Juli 1941 beim Abendappell im KZ Ausschwitz. Bitte setze keinen Punkt hinter dieses Sätzchen, als wäre es ein nackter Bericht. Nach diesem Punkt spitzt sich die Szene zu - auch ohne Wort und ohne Erklärung. Alle wurden in diesem Augenblick mundtot gemacht - und gerade deswegen ist das Wort dieser Stunde so laut geworden. Ich habe es immer schon aufmerksam gelebt, war immer berührbar und ganz Aug und Ohr für das, was um mich vorgeht. Hätte ich da einen Schrei überhören können? Hätte ich übersehen sollen, wie unter einer beliebigen Zahl - zehn mussten büßen, wenn einer ausbricht und bis Abend nicht zurückkehrt - ein Vater zusammenbricht?
Er war dran. Seine Lagernummer kenne ich nicht. Ich kenne nur meine. Frech und gewaltsam und für immer wurde ich tätowiert mit "16670". Zeit zum Überlegen hatte ich jetzt nicht. Es war mir klar genug: Jetzt ist der Augenblick da. Ich werde das Zeitliche segnen, wenn ich mich dem Zeitlichen stelle. Ich ahnte: Jetzt bekommt meine zugesagte Nachfolge hinter dem Jesus her einen neuen Schritt. Wo immer Menschen für Menschen sind in allen Belangen des Lebens, drückt sich in die Erde ein lebendiges Gemälde von Gott ein. Ein Leuchtturm sendet seine Strahlen aus - es sind die Lichtspuren der Herrschaft Gottes auf der Erde in der Zeit - nur anders, so anders als je ausgedacht und für sich gewählt.
Ich sagte mit fester Stimme dem Lageroffizier: ICH - Ich vertrete ihn. Da flochte plötzlich dieses mein Zusagewort für mich ein Gefängnisgitter. Heraus komme ich da nicht mehr. Die Gitterstäbe haben keine Löcher, durch die man sich hindurchschlängeln kann. Gitterstäbe haben keine Fenster und keine Türen. Hinter solchen Gittern endet sicher mein Lebensweg - doch für die Familie des Franz Gajowniczek geht sicher ein Fenster auf und das Leben bricht wie Licht in ihren verzweifelten Raum. Der Vater darf leben und die Familie darf leben - doch leben sie fortan nur, weil ich ...
In mir und den Vielen, die ich vertrete, entsteht im JA "Die Freiheit des Gefangenen" oder "Das Leben des Getöteten". Wieder einmal ist es doch so: "Nichts ist lebendiger als ein toter Heiliger."
Br. Leopold Mader
Kernsätze
Ausgewählte Kernsätze
Rechne mit großen Dingen. Arbeite fleißig daran,
den Willen Gottes zu erkennen. Weder verweigere
ein Opfer noch vermeide eine Anstrengung! Bete
um die nötige Einstellung zu dir selbst und zu den
anderen. Bete nicht mehr, aber besser.
Habe Hoffnung.
Oft muß man tun, was man nicht möchte
und was man möchte, muss man sein lassen!
Was du jetzt bei dir nicht erarbeitest, das wirst
du nie mehr erreichen.
Wer Gott einzig liebt, weiß besser als ein
Philosoph, dass er existiert
Schönes Predigen und Arbeiten wird ohne Beten
keine Frucht tragen. Das Gebet auf den Knien, nicht
die Arbeit mit dem Kopf und der Feder, erreicht, dass
die Arbeit, das Predigen und Bücherschreiben Erfolg
zeitigen.
Der Vorgesetzte ist wie ein Vorhang, hinter dem
Christus spricht. Ordne dein Urteil dem der Vorge-
setzten unter. In dieser Unterordnung besteht die
Vollkommenheit.
Wenn du dich dem Gehorsam widersetzest, triffst
du oft gerade das, was du vermeiden wolltest.
Tu, was Gott will, wann und wie er es will. Das
heißt, sei mit dem Willen Gottes einverstanden, sei
also gehorsam. Im Gehorsam besteht die höchste
Weisheit.
Beständigkeit in den kleinsten Dingen.
Lebe genauestens nach der Tagesordnung und du
wirst selig. Beginne heute mit dem Dienst für Gott.
Vielleicht ist es der letzte Tag in deinem Leben. Lebe
so, als ob dieser Tag der letzte wäre. Vielleicht ist
er es. Das Morgen ist ungewiss, das Gestern gehört
dir nicht mehr, nur das Heute ist dein.
Jede deiner Taten wird für die Ewigkeit aufgeschreiben
sein.
Lebensregeln
Abgefasst bei den Exerzitien im Februar 1920; dabei ist vermerkt: "Jeden Monat lesen"
Ich muss ein möglichst großer Heiliger werden.
Versäume nicht, Böses wiedergutzumachen
oder zu vernichten, und in Zukunft vermehrt
Gutes zu vollbringen.
Deine Regel ist der Gehorsam, d.h. das, was
Gott von mir wünscht, durch die Unbefleckte
annehmen. Ein Werkzeug sein.
Tu in Treue, was du tun sollst. Auf alles andere
schaue nicht, sei es gut oder schlecht.
Halte Ordnung und die Ordnung wird dich erhalten.
Alles vermag ich in dem, der mich stark macht
durch die Unbefleckte.
Das innere Leben: zuerst ganz für mich und so
dann ganz für alle.
Arbeite soviel du kannst. Die Bedeutung der Arbeit
und der Lohn für sie hängen nicht von der menschlichen
Beurteilung, sondern von der reinen Absicht ab.
Alles soll man für Gott tun.
Die Liebe besteht nicht aus Gefühlen,
wenngleich auch sie gut sind, sondern in der
Ehrbezeigung und Achtung gegenüber Gott.
Seid nicht ängstlich besorgt ... Was auch immer
geschieht, entweder kommt es von Gott selbst oder
er läßt es zu. Und alles geschieht, um dein Heil zu
mehren. Sorge dich also um nichts in ängstlicher
Weise.
Vermeide Trägheit und Faulheit. Übe die kleinen
Tugenden. Meide kleine und große Fehler.
Unterlass nie die Betrachtung.
In Demut, Sammlung, Stille und dankbarer Liebe
erfülle in jedem Augenblick das, was Gott von
dir will.
Liebe vertraut nicht auf eigene Kraft, sie glaubt
an das Unwahrscheinliche.
Verborgenes Leben. Überdenke alles gut und
führes es gut durch, jedoch vor den Menschen
verborgen. Liebe es, unbekannt zu sein.
Geh in dich wie in eine Wüste, um dich für das
Leben im Licht der Öffentlichkeit vorzubereiten.
Je intensiver du dein Leben lebst, desto tieferen
Frieden wirst du finden und desto leichter wirst du
voranschreiten.
Sei treu in den Kleinigkeiten - von ihnen hängt
oft das Größte ab.
Was nutzlos ist, lass bleiben und du hast Zeit
für alles Gute.
Ohne Demut taugen auch alle anderen Tugenden
nichts.
Liedtexte
Melodie: Zu dir, o Gott, erheben wir
Heiliger Maximilian,
du hast dich hergegeben;
du botest frei dein Leben an.
Ein Mensch darf durch dich leben.
Dein Beispiel lehr uns Wege sehn,
wie wir in Gottes Auftrag gehn:
leben in Stellvertretung.
Du großer Sohn des heiligen Franz,
wir kommen voller Sorgen.
Die Welt ist nicht mehr heil und ganz.
Hilf in ein helles Morgen!
Mach zur Versöhnung uns bereit,
dass wir erneuern unsre Zeit
in Jesu Christi Namen!
Gott, dir sei unser Dank gebracht;
du lässt dein Volk nicht fallen.
Mitten durch alle Schuld und Nacht
weist du den Weg uns allen.
Zu Jesus, deiner Schöpfung Sinn,
Maria führt die Menschen hin
auf Pater Kolbes Spuren.
Melodie: Nun singt ein neues Lied dem Herren
Sankt Maximilian, Gottes Zeichen
in all dem Unheil unserer Welt,
in Werken fruchtbar ohnegleichen,
doch dann, im Tod, ein Glaubensheld:
denn groß warst du in jenen Stunden,
wo Nacht und Ohnmacht dich umfing;
da hast das Leben du gefunden,
als es für Gott verloren ging.
Gott rief dich schon in jungen Jahren;
du gingst und folgtest alsogleich;
und alsbald hat dein Herz erfahren
die tiefe Sorge um sein Reich.
Die Glut des Glaubens war verglommen,
des Volkes Mut war lahm und lau:
du hast den Kampf auf dich genommen
als "Ritter Unsrer Lieben Frau".
Dein Wort hat Tausende beschworen,
zu widerstehen dem Wahn der Zeit:
"Gebt euren Glauben nicht verloren!
Erwacht aus eurer Schläfrigkeit!"
Doch mitten in dem Tun und Bauen
schlug man das Werk dir aus der Hand
und hat dich an den Ort voll Grauen
wie in den Höllenkreis verbannt.
Das ist die Stunde deiner Wende:
Das Lot der Gnade sinkt zu Grund,
die Ohnmacht der gebundnen Hände
tut dir die Macht des Leidens kund.
Und in dem Meer von Blut und Tränen
verschenkst du Tröstung, brichst das Brot,
hörst eines Vaters Namen nennen
und stirbst für ihn den Hungertod.
Groß ist der Herr in seinen Frommen!
Er prüft und läutert, nimmt und gibt,
lässt Schwache zur Vollendung kommen,
macht heilig den, der wahrhaft liebt.
Sankt Maximilian, Gottes Zeichen
in dieser liebearmen Welt:
Zeig uns die Wege, dir zu gleichen!
Lehr uns, dass nur die Liebe zählt!
Melodie: O Jesu Christe, wahres Licht
Es steht nun fest: "Die Liebe siegt",
weil das Erbarmen überwiegt.
In den Ruinen "Hass und Tod"
leuchtet der Rose blutend Rot.
Aus Jesu Taten tönt ein Wort,
gibt uns ein Maß für Zeit und Ort:
Folgt meiner Spur, sät Liebe ein,
traut Gottes Macht und Gnad allein!
Wer auf der Seite Gottes lebt
und über allem Hass sich hebt,
nimmt auch an Gottes Leben teil
und wird die Welt mit ihm erneun.
Im Kerkerraum der Einsamkeit
macht Pater Kolbe sich bereit,
dem Tode zu trotzen im Gesang.
Sein AVE bis zuletzt erklang.
Ave Maria, große Frau -
"Immaculata" - auf uns schau
und halt uns rein in dieser Welt,
dass nur "Allein die Liebe zählt."